Zusammen mit der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V. (FLL) und 12 weiteren Verbänden hat die DGGL das erste Forschungsforum
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Das Programm wurde durch eine Posterausstellung begleitet.
Zusammen mit der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V. (FLL) und 12 weiteren Verbänden hat die DGGL das erste Forschungsforum Landschaft am 28. und 29. Februar 2008 in Kassel durchgeführt.
Als Forschungsakteure wurden Büros, Landesanstalten, Verbände, Fachhochschulen und Universitäten identifiziert. Von Forschungsprojekten über das "satte Grün" des Rasens, Staudenpflanzungen à la Rollrasen, die Anpassung der Gartenbautechniken an den Klimawandel, das In-Wertsetzen von Grün in der Vermögenswirtschaft der Städte und Privaten, bis zu den Herausforderungen der Pflege von urbanen und regionalen Freiraumsystemen und "Zukunftsland-schaften" mit dem Schwerpunkten Energieproduktion zeigte sich, dass das Forschungsspektrum alleine in den deutschsprachigen Ländern (auch die Schweiz und Österreich waren vertreten) denkbar breit ist.
Dabei kam immer wieder heraus, dass die Qualität von Landschaft durch standortangepasste Konzepte und methodisch optimierte Verfahren hervorgebracht wird. Nicht alle Themen eignen sich zur Standardisierung, häufig geht es jedoch auch um die Suche nach Qualitätskriterien zur vergleichbaren Beurteilung der Leistungen der grünen Professionen.
In der FLL wurden und werden wichtige Grundlagen zur Standardisierung und Normierung von solchem fachlichem Know-How gelegt. Die DGGL arbeitet dabei thematisch eng mit der FLL zusammen. Zum Beispiel wurde 2006 gemeinsam ein Fachbericht zum Thema "Pflege historischer Gärten - Teil 1: Pflanzen und Vegetationsflächen" herausgegeben. 
Die enge Zusammenarbeit von Verbänden mit Forschungseinrichtungen ist die Basis, um die sogenannte "transdisziplinäre" Forschung weiter voranzubringen. Darunter wird nicht nur die Stärkung des interdisziplinären Gedankens verstanden, es geht auch um den Transfer von Forschung zur Praxis und wieder zurück.  Aber es fehlten auch einige Aspekte in der Veranstaltung. So haben sich die Universitäten als wichtige Forschungsträger zum Beispiel recht stark zurückgehalten und auch die Mittelgeber waren nicht vertreten. Der allgemein vertretene Forschungsansatz war eher klassisch, also quantitativ-experimentell, weniger qualitativ-explorativ. Dies hatte zur Folge, dass ein großer Teil der sozial orientierten Forschung zum Thema Landschaft außen vor blieb und in zukünftigen Veranstaltungen aufzugreifen bliebe. Schließlich sollte man nicht verkennen, dass viele Gebiete heute so stark spezialisiert sind, dass sowohl einzelne Persönlichkeiten als auch Institutionen schlicht überfordert sind, sämtliche Aktivitäten der Zunft immer im Blick zu halten. Profilschärfung und thematische Fokussierung sind Wege, die Risiken (Dilletantismus und Verflachung der Diskussion) zu vermindern.
Gute Wissenschaft zeichnet sich dadurch aus, dass die Ergebnisse veröffentlicht und für alle zugänglich sind. Das Forschungsforum bot vielfältige Anregungen, sich diese Ergebnisse zu besorgen und dann in der eigenen Praxis anzuwenden. Nicht zu unterschätzen ist auch die Netzwerkfunktion solcher Veranstaltungen. Die Plauderei beim Abendessen, die Anregung durch Vortrag und Diskussion, der Austausch von Visitenkarten, all das vermag neue Ideen für spannende gemeinsame Forschungsprojekte in die Welt zu setzen.

Der Fachbericht "Pflege Historischer Gärten Teil 1: Pflanzen und Vegetationsflächen" kann für 22 Euro unter der Bestellnummer 16030601 im Online-Shop der FLL bestellt werden. Weitere Informationen: www.fll.de Autorin: Bettina Oppermann, DGGL