An der Leibniz Universität Hannover trafen sich im Februar verschiedene DGGL-Initiativen zum Gedankenaustausch über die in Deutschland praktizierten Konzepte der
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An der Leibniz Universität Hannover trafen sich im Februar verschiedene DGGL-Initiativen zum Gedankenaustausch über die in Deutschland praktizierten Konzepte der Offenen Pforten. Das vielfältige und bunte Bild verschiedener Aktionen in fast allen Bundesländern zeigt, dass privates Engagement zu einem öffentlichen Gut geworden ist. 
Seit fast 20 Jahren beleben und bereichern die Laien die Gartenkultur in Deutschland. 1991 begann die Idee zu wachsen. In Hannover entschlossen sich wenige Familien unter dem Dach der DGGL ihre Gartenpforte an einem Wochenende zu öffnen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Vorbild war die englische Aktion "Gardens open for charity". Schnell fanden sich Gleichgesinnte, man fachsimpelte auf gleicher Augenhöhe, beobachtete die gärtnerischen Erfolge und Misserfolge der anderen und organisierte ein immer umfangreicheres Programm, das mit ca. 140 Gärten heute in Hannover ein fester Bestandteil der regionalen Garten- und Freiraumkultur geworden ist. 
Die Idee breitete sich schnell aus. Es wurden Partnerorganisationen gefunden, das Umland der Städte wurde in viele Aktionen einbezogen, die öffentliche Hand unterstützt die Idee durch den Druck von Broschüren und Plakaten. Die Offenen Gartenpforten vermehrten sich mit dem Um- und Fortzug einzelner Teilnehmer. Ziel ist es immer, ein abwechslungsreiches Programm für Garteninteressierte zu bieten. Pflanzensammelleidenschaft und Gärtnerstolz spielen dabei eine ebenso große Rolle, wie Lesungen, Musikdarbietungen, Modenschauen und andere kulturelle Angebote. 
Während einige Gartenpforten großen Wert darauf legen, dass jeder der mitmachen will auch mitmachen kann und dass kein Eintrittsgeld erhoben wird, um den "Graswurzelcharakter" der Aktion nicht zu gefährden, so setzen andere Pforten auf besonders qualitätsvolle Gärten, die durch eine Jury ausgewählt werden. Man will den Besuchern etwas Besonderes bieten, zum Beispiel einmalige, ortstypische oder auch skurile Gärten oder Gärten, die z. B. den hessischen "Garten-Oskar" bekommen haben. Es werden Routen oder Kombipakete zusammengestellt, um an einem Tag verschiedene Gärten zu sehen und vor allem auch verschiedene Gartenbesitzer zu interviewen. Diese "Typen", die uns von Wühlmäusen und speziellen Schneckenfallen erzählen, machen einen großen Reiz der Aktion aus. 
Selbstverständlich kann man auch nicht verschweigen, dass die Offenen Pforten ein "zartes Pflänzchen der Gartenkultur" sind. Wird die Werbung zu massiv betrieben, kann ein Garten leiden. Fällt die Unterstützung für Internet oder Broschüre weg, kann das Angebot nicht bekannt gemacht werden. Nutzen zu viele Trittbrettfahrer die Offene Pforte als Verkaufsplattform für Pflanzen, Marmelade, Kunst und anderes, so leidet die Idee ebenfalls. Insgesamt erscheint die Idee aber robust und erfolgreich. Die DGGL fördert die Aktionen und Partner aktiv und begrüßt gerade auch das private gartenkulturelle ehrenamtliche Engagement in ihren Reihen.