„Der Gärtner von Berlin geht“ titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 1. September aus Anlass der Verabschiedung von Dr. Klaus-Henning von Krosigk aus
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Verabschiedung von Dr. Klaus von Krosigk im Alten Stadthaus Berlin – Senatsbaudirektorin Regula Lüscher verliest die Abschiedsurkunde.
„Der Gärtner von Berlin geht“ titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 1. September aus Anlass der Verabschiedung von Dr. Klaus-Henning von Krosigk aus dem Dienst als stellvertretender Landeskonservator und Leiter der Gartendenkmalpflege beim Landesdenkmalamt in Berlin.
Am 9. September würdigten das Amt und die DGGL im Bärensaal des Alten Stadthauses in der Klosterstraße die Verdienste des DGGL-Präsidenten in einer öffentlichen Vortragsveranstaltung unter dem Titel „Romantik, Realismus, Revolution – Das Grüne Erbe in Berlin“. Schon am Tag zuvor gab es eine Exkursion zu Projekten seines umfangreichen Wirkens: den Viktoria-Luise-Platz, Klein Glienicke, Tiergarten, Körnerpark, Villen- und Landhausgärten, Berliner Friedhöfe, Pariser Platz, Schinkelplatz und Max-Liebermann-Villa.
Zu Beginn des Vortragreigens umriss Michael Rohde die herausragenden Leistungen von Klaus-Henning von Krosigk für die Gartendenkmalpflege. Ingo Kowarik erinnerte an die gemeinsamen Wurzeln des Gartenkulturschutzes und des Naturschutzes in der Heimatbewegung und warb für eine Rückbesinnung auf Gemeinsamkeiten.
Er eröffnete damit die Diskussion über „Kulturschutz – Naturschutz“, die im nächsten Jahr zum 125-jährigen DGGL-Bestehen einen Themenschwerpunkt bilden wird. Anschließend stellten Marcus Köhler für Stadtplätze, Hans-Jürgen Schatz für historische Friedhöfe und Grabdenkmäler, Susanne Kähler und Jörg Kuhn für Denkmäler und Klaus Lingenauber für Wohnsiedlungen exemplarische Beispiele aus der Arbeit der Berliner Gartendenkmalpflege vor, die seit der Verabschiedung des Berliner Denkmalschutzgesetzes 1978 bis heute maßgeblich von Klaus-Henning von Krosigk geprägt worden ist. Joachim Wolschke-Bulmahn widmete sich danach aktuellen und künftigen Forschungsfragen der Gartendenkmalspflege, Géza Hajós weitete abschließend den Blick auf internationale Herausforderungen.
Die Veranstaltung mündete in die offizielle Entlassung durch Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Sie hob noch einmal die außergewöhnlichen Fähigkeiten und die unermüdliche Einsatzbereitschaft von Klaus-Henning von Krosigk hervor. Er sei gewiss nicht ersetzbar, aber dies heiße nicht, dass die Gartendenkmalpflege nicht auch weiterhin als eine wichtige Verpflichtung des Landes gesehen werde. Glücklicherweise werde Klaus-Henning von Krosigk weiterhin für das Landesdenkmalamt tätig sein und Sonderaufgaben, wie die Erstellung eines Gattungsbandes für die öffentlichen Gartendenkmale in Berlin wahrnehmen.
Es folgte eine dankbar heitere und vielleicht gerade dadurch bewegende Gratulationscour. In originellen Geschenken wurde auf schöne Weise die Überzeugung von Klaus-Henning von Krosigk bestätigt, dass Denkmalpflege zwar ein wichtiger öffentlicher Auftrag ist, aber dass sie nur dann Sinn macht, wenn sie von den Bürgern begeistert mitgetragen wird. Stefanie Harig, die Eigentümerin der Villa Oeding in Spandau, bekannte, dass sie sich bisher immer gegen die Erstellung eines Parkpflegewerks für ihren Garten gesperrt habe.
Nun wolle sie aber zum Abschied ihren Widerstand aufgeben. Ruth Cornelsen, die Vorsitzende der Cornelsen Kulturstiftung, schenkte ihm ein Grab in Berlin.
Für Grabdenkmäler würden dort ja Paten gesucht. Ein solches Grab könne er sich aussuchen.
Den Schlusspunkt setzte das Überreichen der Festschrift „Botschaften zur Gartendenkmalpflege“, die ebenfalls gemeinsam von Landesdenkmalamt und DGGL herausgegeben worden ist. 40 Autorinnen und Autoren, viele von ihnen aus dem DGGL Arbeitskreis Historische Gärten, breiten darin die reiche Landschaft der Gartendenkmalpflege aus. Sie erweisen damit Klaus von Krosigk, der viele Jahre Vorsitzender dieses renommierten Arbeitskreises war, ihre besondere Wertschätzung. Das großzügig bebilderte und sorgfältig ausgestaltete Buch ist beim Michael Imhof Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.
Autor: Kaspar Klaffke