LV Hamburg/Schleswig-Holstein

SOMMEREXKURSION: Wasserspiele Wilhelmshöhe und Blumenpracht in Siebenbergen

Sa, 20. Juni 2015

Kassel

„… vielleicht das Grandioseste, was irgendwo der Barock in Verbindung von Architektur und Landschaft gewagt hat.“ Georg Dehio

Der Bergpark Wilhelmshöhe im nordhessischen Kassel ist mit einer Fläche von 2,4 Quadratkilometern der größte Bergpark in Europa und ein Landschaftspark von Weltgeltung. Daher wurde er am 23. Juni 2013 auf der 37. Sitzung des Welterbekomitees in Phnom Penh als 38. Deutsches Objekt des UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. International bekannt ist der Park insbesondere durch die Kasseler Wasserspiele, den Herkules, das Schloss Wilhelmshöhe und die Löwenburg.
Ab 1696 begann der Bau der Parkanlage, deren Erweiterung sich über einen Zeitraum von etwa 150 Jahren hinzog. Bauherren waren die Landgrafen und späteren Kurfürsten von Hessen-Kassel. Der Bergpark ist einmalig in der Geschichte der europäischen Gartenkunst: Italienische Gärten des Barock waren auch an Berghängen, in Terrassenform, angelegt, umfassten jedoch nie ein so großes Areal wie es in Kassel vorzufinden ist. Die heutige Form des Bergparks Wilhelmshöhe, besonders im unteren Bereich, ist jedoch kein Barockgarten, sondern folgt den Ideen des Englischen Landschaftsgartens. Der Park wird seit 2006 von der Museumslandschaft Hessen Kassel betreut.
Die Blumeninsel Siebenbergen entstand 1710 infolge des Aushubs des großen Bassins mit der Schwaneninsel in der Karlaue. Mehrere kleine künstliche Ausblicksberge schmückten sie, ehe diese Anfang des 19. Jahrhunderts teilweise abgetragen wurden und das kleine Eiland im Sinne des Landschaftsgartens natürlich modelliert und neu bepflanzt wurde. Klimatisch günstige Faktoren mit milden Wintern lassen auf Siebenbergen nahezu alle Stauden, Ziergehölze, Rhododendren und seltene Koniferen gedeihen. Ihren "Adelstitel" – schönste Blumeninsel Hessens – trägt sie nicht zu Unrecht.