Der Bremer Bürgerpark kann als bundesweit einmaliges Beispiel für bürgerschaftliches Engagement gesehen werden. Die Idee einer in Bremen zentral gelegenen über 200
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Der Bremer Bürgerpark kann als bundesweit einmaliges Beispiel für bürgerschaftliches Engagement gesehen werden. Die Idee einer in Bremen zentral gelegenen über 200 ha großen Parkanlage wurde durch eine Privatinitiative von Bremer Kaufleuten vor 150 Jahren ins Leben gerufen. Inspiriert durch den Handel mit Nordamerika und in diesem Zusammenhang durch den Bau des Central Parks in New York gründete eine kleine Gruppe von Enthusiasten am 16. November 1865 das „Comitee zur Bewaldung der Bürgerweide“ und damit den heutigen Bürgerparkverein. Ziel war, die Bürgerweide als Parkanlage zum Nutzen aller Bremer Bürger umzugestalten. Mit auf den Weg gaben die Gründerväter dem Projekt die private Finanzierung und den Anspruch einer hochwertigen Gartengestaltung. So entstand ab 1866 einer der ältesten und auch größten Volksparke in Deutschland, auch heute noch von Bürgern privat finanziert. Der Bürgerparkverein hat derzeit rund 3.000 Mitglieder, die ihren im kommenden Jahr 150 Jahre werdenden Park hegen und pflegen!
Das Jubiläum der Vereinsgründung ist somit der Auftakt eines großen Jubiläumsprogramms im kommenden Jahr. Der Bremer Senat lud aus diesem Anlass am 16. November zu einem großen Festakt in das historische Bremer Rathaus ein. Der Bremer Bürgermeister Carsten Sieling eröffnete den Festakt mit viel Lob für ein herausragendes bürgerschaftliches Engagement. Parkdirektor Tim Großmann erläuterte die anstehenden Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit dem großen Baumbestand. 
Die hohe gestalterische Qualität und der exzellente Pflegezustand und vor allem das bürgerschaftliche Engagement hatten bereits 2011 die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) e. V. bewogen, den Bremer Bürgerpark und das ehrenamtliche Engagement mit dem Kulturpreis der DGGL auszuzeichnen. Gewürdigt wurde dabei auch die Arbeit des damals langjährigen Parkdirektors Werner Damke.

Beim diesjährigen Festakt im Bremer Rathaus war die DGGL mit dem Landesverband Bremen/Niedersachsen-Nord und mit ihrem Präsidenten vertreten.  Die DGGL beabsichtigt, das Thema bürgerschaftliches Engagement für Parks und Gärten zukünftig stärker in den Fokus zu rücken. Der nächste Kulturpreis der DGGL wird im Jahre 2017 vergeben.
DGGL / Jens Spanjer und Karin Glockmann, Berlin, im November 2015